Donnerstag, 4. Juli 2013

Untergründiges aus Forchheim

Rathaus samt Vorplatz in Forchheim - wo unter dem Pflaster die Toten warten ...

Die schlimmsten Verbrechen geschehen bekanntlich an besonders schönen Orten. Tut mir leid, liebe Forchheimer, jetzt muss jemand dran glauben. Die Voraussetzung des besonders schönen Orts erfüllt Ihre 30.000-Seelen-Stadt bestimmt. Meiner Seele hat es jedenfalls ausgesprochen gut getan, durch die sanften Hügel des Frankenlandes zu gondeln und dann in Ihre wunderschöne Stadt zu kommen.
Zudem steckt Forchheim voller Geschichte und damit auch Geschichten. Wer durch die Kopfsteinpflaster-Gassen schlendert, fühlt sich mitten hineinversetzt in die Welt der Menschen aus früheren Jahrhunderten. Gepflegtes Fachwerk wohin das Auge blickt, eine "Kaiserpfalz", die eigentlich ein Bischofssitz war und heute eine wirklich gut aufbereitete Dauerausstellung zur Forchheimer Geschichte beherbergt, die Reste der alten Festung, die beeindruckende Martinskirche, der Paradeplatz, die Straßencafés, die freundliche Bedienung – auch wenn Sie nicht gerade einen Kurzkrimi zu Forchheim zu schreiben haben, die Stadt ist eine Reise wert.
Ich habe aber die Ehre (und den Auftrag), einen Kurzkrimi zu schreiben. Und zwar für die Anthologie der Criminale 2014, die nächstes Jahr im Mai in der Metropolregion Nürnberg stattfindet. Ausrichter ist das „Syndikat“ in Zusammenarbeit mit 18 Kommunen, eine davon ist Forchheim. Jede der teilnehmenden Kommunen bekommt ihren eigenen Kurzkrimi. Falls es jemand noch nicht wissen sollte: Das Syndikat ist die Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren und hat inzwischen rund 700 Mitglieder, darunter meine Wenigkeit. Herausgeberin der Anthologie 2014 ist Angela Eßer, gedruckt wird im ars vivendi Verlag.
Zurück zu „meinem“Kurzkrimi. Wie gesagt, in Forchheim lässt es sich gut leben. Doch alles hat seine Kehrseite, unter der Oberfläche ist nicht alles harmonisch. Ergo: Es lässt es sich dort auch gut morden.
Oder kennen Sie sonst noch eine Stadt, in der der Sockel der Kirche die Zeichen der „Krallen“ des Teufels trägt (siehe Bild links unten)?
Teufelskrallen am Kirchensockel
Nein? Sehen Sie.
Oder eine Stadt, unter deren Rathausvorplatz die Gräber von unzähligen Forchheimer Altvorderen liegen, in der Sie also buchstäblich über Knochen laufen? 
Menschenopfer - eine Keltin
 (Museum Forchheim)
In deren Umgebung sogar eine Frau aus der Keltenzeit gefunden worden ist, die den Göttern geopfert wurde, um das Gelingen eines Bauvorhabens zu fördern? Aha, Sie fangen an, sich zu gruseln. Gut, das sollten Sie auch. Forchheim ist nämlich auch eine Stadt, die an der Pilatusflur liegt. Ja, genau jener römische Stadthalter ist gemeint, Pontius Pilatus, der Kindermörder aus der Bibel. Es heißt, er ist dort geboren worden. Na, wenn das nichts ist!
Was das alles mit krimineller Energie der Gegenwart zu tun hat? Gemach. Sie werden es in meinem Kurzkrimi erfahren.
Und darauf heben wir eine Halbe! In Forchheim gibt es nämlich vier (in Buchstaben VIER) private Brauereien mit süffigem Bier, einen Berg, in den 23 Bierkeller getrieben worden und jeweils mit Biergärten versehen worden sind – mitten im Wald. Natürlich war ich auch auf'm Keller, wie das in Forchheim heißt. Viktor Naumann (danke für de tolle Betreuung), Referatsleiter der Stadt in Sachen Wirtschaftsförderung und mein Ansprechpartner, hat mich nach einem langen Tag voller neuer Erkenntnisse über die Franken im Allgemeinen und die Forchheimer im Besonderen dort hingeführt. Ich habe wunderbar gegessen und getrunken. Und dabei kommen einer Krimischriftstellerin die besten Ideen.

Im Rathaus: Feilen an der Pressemitteilung
Viktor Naumann & Franka Struve
Ach ja, bevor ich es vergesse - ich kannte Forchheim schon, auch die Pilatusflur, zumindest thoretisch. Dort wurde Rudolf von Rheinfelden 1077 zum ersten deutschen Gegenkönig gewählt. Und darüber habe ich einen historischen Roman geschrieben, "Waldos Lied" - inzwischen im Buchhandel leider vergiffen, aber online noch zu haben, ebenso als Ebook.

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